Jutta Treiber

Neugasse 9
7350 Oberpullendorf
 

Lebenslauf

  • Geb. 10. Jänner 1949
  • Matura mit Auszeichnung am BRG Eisenstadt
  • Studium der Germanistik und Anglistik an der Universität Wien
  • Lehrtätigkeit von 1972 - 1988 am Gymnasium Oberpullendorf
  • Seit 1976 Tätigkeit im Kino Oberpullendorf
  • Zwei erwachsene Kinder, zwei Enkelkinder
  • Seit 1988 freiberufliche Autorin
  • Schreibt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • Ihre Bücher wurden in 29 Sprachen übersetzt und mit vielen Preisen ausgezeichnet.
  • Für ihr Gesamtwerk erhielt Jutta Treiber 2008 den "Würdigungspreis für Kinder-und Jugendliteratur", 2009 den "Würdigungspreis für Literatur und Publizistik der Burgenlandstiftung Theodor Kery".
  • Jutta Treiber hat über 3.000 Lesungen in 23 Ländern Europas und Asiens gehalten.

Mehr Information unter www.juttatreiber.com oder http://www.kinooberpullendorf.at

Eine aktuelle Biografie anlässlich des 70. Geburtstages finden Sie im Download.

Neuerscheinungen


"Na ja"

Mehrsprachige Ausgabe auf Deutsch, Arabisch,
Türkisch, Englisch, Kroatisch-Bosnisch-Serbisch-Montenegrinisch



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Die knallbunte Chouch

(Obelisk)

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Honorare

Schullesungen - pro Unterrichtseinheit € 180,-
(bei mehreren Einheiten am selben Tag)
Einzelne Schullesung: € 240,-
Lesung vor großem Publikum (mehr als 80 Personen): € 240,- pro Einheit
Öffentliche Lesungen: € 240,- pro Einheit
(bei mehreren Lesungen am selben Tag)
Einzelne öffentliche Lesung: € 330,-
Reisekosten (25 Cent pro km) & Hotelkosten oder
Reisekostenpauschale € 100,- pro Tag

Interview

Was bedeutet LESEN für Sie?

Lesen bedeutet für mich vor allem eins: Auf Lesereisen zu sein und meinem Publikum aus meinen eigenen Werken etwas vorzutragen. Was man normalerweise unter Lesen versteht, nämlich das Lesen von Büchern anderer Autoren, bedeutet mir sehr viel, würde mir allerdings noch mehr bedeuten, wenn ich mehr Zeit zum Lesen hätte. Aber weil ich zu viel lese, komme ich zu wenig zum Lesen.

Was bedeutet SCHREIBEN für Sie?

Schreiben bedeutet für mich Lust und Qual, die Gestaltung einer eigenen Welt, die intensive Beschäftigung mit einem Thema, immer wieder arge Selbstzweifel und schließlich eine schimmernde Freude, wenn das Werk fertig ist und gelungen scheint.

Warum schreiben Sie gerade für Kinder und Jugendliche?

Ich schreibe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Meine Romane für Erwachsene
werden gern auch von Jugendlichen gelesen, meine Kinder- und Jugendbücher
auch von Erwachsenen.

Wie wichtig ist Ihnen beim Schreiben der/die Adressat/in (der/die unbekannte Leser/in)?

Oft weiß ich gar nicht, an wen der Text sich richtet. Ich versinke in meinen Texten und möchte, dass sie möglichst gut werden.

Gibt es Themen, die Sie nicht loslassen, die Sie schon öfters in Ihren Texten angegangen sind?

In meinen Büchern kehren folgende Themen immer wieder: Liebe, Schwangerschaft, Tod, Familiensituationen, Geschwisterpositionen, Träume, Enttäuschungen und neue Hoffnung.

Meinen Sie, dass Geschichten die Wirklichkeit beeinflussen und ändern können?

Ich denke, dass die Literatur eine Auswirkung auf die Wirklichkeit hat. Aber es wirken so viele Kräfte auf den Menschen ein, dass die Kraft der Literatur zu schwach ist, um die Welt zum Positiven hin zu ändern.

Wie fühlen Sie sich, während Sie an einem neuen Buch arbeiten?

Beim Schreiben stürmen viele Gefühle auf mich ein, ich bin: neugierig-kribbelig-ungeduldig-ärgerlich-zornig-selbstquälerisch-zweifelnd-verzweifelt-deprimiert-erschöpft-glücklich

Welchen Stellenwert hat Humor für Sie?

Für mich hat Humor einen großen Stellenwert. Lachen und Weinen gehören für mich zusammen. Wenn ein Mensch nicht fähig ist, herzlich zu lachen oder echte Trauer zu empfinden, hat für mich die Menschwerdung nicht statt gefunden.

Wären Sie nicht Autorin, welcher Beruf wäre für Sie vorstellbar?

Ich habe schon viele Berufe ausgeübt: Lehrerin, Sportlehrerin, Kinobesitzerin, Kaffeesiederin, Hausfrau und Mutter, ... Ich könnte mir vorstellen unter anderem auch als Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin, Kabarettistin, Regisseurin, Journalistin, Lektorin, Übersetzerin, Heilgymnastin, Innenarchitektin, aber auch als Verkäuferin in einem Möbelgeschäft zu arbeiten.

Leseprobe 1

Ein Kleinstadtmärchen
für kleine Kleinstädter
und große Großstädter
für große Kleinstädter
und kleine Großstädter
und für alle dazwischen …

Die Stadt ist geschrumpft,
seit er sie verlassen hat, vor vielen Jahren.
Sie ist auch lebloser geworden. 

Herr Benno geht spazieren.
Er geht jeden Tag spazieren.

Immer den gleichen Weg.
Eigentlich denselben.

(aus: DIE KNALLBUNTE COUCH, Kinderbuch, Obelisk-Verlag Innsbruck, 2019)

Leseprobe 2

"Ich bin zu spitz!", sagt das Dreieck.

"Ich bin zu rund!", sagt der Kreis.

"Ich bin zu eckig!", sagt das Quadrat.

"Kein Problem", sagt der Figurendoktor ...

(aus: NA JA, Tyrolia-Verlag, Innsbruck-Wien, 2019)

Leseprobe 3

Später ist der Bauer noch einmal in den Stall gekommen und hat die Schweine gefüttert. Danach hat er mit ein paar Schweinen gesprochen. Mit Rosi, mit Dickerchen, sogar mit Napoleon. Mit den anderen Schweinen hat er nicht gesprochen, auch nicht mit dem Schwein. Das kommt dem Schwein komisch vor. Es fällt ihm zum ersten Mal auf, dass es Schwein heißt. Nur Schwein. Und dass viele andere Schweine im Stall auch nur Schwein heißen. Bloß einige heißen anders. Eben Rosi oder Dickerchen oder Napoleon. Sind aber auch nur Schweine und müssten deshalb auch nur Schwein heißen. Von den vielen Gedanken hat das Schwein Kopfweh bekommen, aber dann hat es doch den Gedanken zu Ende gedacht, dass wahrscheinlich die Schweine mit besonderen Namen etwas Besonderes sein müssen. Das Schwein hat sich nur nicht erklären können, was das Besondere an ihnen ist. Denn ausschauen tun sie genauso wie die namenlosen Schweine.

(Aus: FRIDOLIN WIRD UNSICHTBAR,  Kinderbuch, Obelisk-Verlag, Innsbruck, 2014)

Leseprobe 4

Niemand, der Prinzessin Regina von Grünerbse kannte, hätte vermutet, dass sie die Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Enkelin der berühmten "Prinzessin auf der Erbse" war. Sie hatte offenbar gar nichts von ihr geerbt. Eine Erbse unter drei Matratzen hätte sie nie im Leben gespürt, schon gar nicht im Schlaf. Sie würde nicht einmal 1000 Erbsen direkt unter ihrem Leintuch spüren. Selbst wenn sie wach war.
Prinzessin Grünerbse war ein kluges und übermütiges Kind.
Doch plötzlich war etwas geschehen, das die Gedanken im Prinzessinnenkopf ordentlich durcheinanderwirbelte. Ihr Vater, der König, wollte ihr die Regierungsgeschäfte überlassen.
"Was ist überhaupt regieren?", fragte die Prinzessin ihren Vater, den König. "Wie geht regieren?"
"Regieren ist …", sagte der König - und dann geriet er ins Stocken. Verlegen räusperte er sich und sagte: "Ach, es ist eigentlich gar nicht so schwer …"
Schnell schaute er in einem dicken Wörterbuch nach und sagte dann: "Regieren heißt: die Herrschaftsgewalt innehaben! Ja!"
"Wie bitte - was?", fragte die Prinzessin.
"Ach", sagte der König leichthin. "Du musst einfach darauf achten, dass genügend Geld in der Schatztruhe ist. Und dass die Menschen aus den Städten und Dörfern nicht das Schloss stürmen."
Jetzt verstand Prinzessin Grünerbse gar nichts mehr.
"Warum sollten die Menschen das Schloss stürmen?", fragte sie und machte dazu ihre größten Kulleraugen.
"Weil sie … vielleicht … unzufrieden sind …", nuschelte der König, sodass ihn die Prinzessin kaum verstand.
"Und warum sollten sie unzufrieden sein?", fragte die Prinzessin.
"Warum, warum, warum? Warum ist die Banane krumm?", sagte der König ungehalten.
"Die Krümmung einer Banane ist mir ebenso wurscht wie die Krümmung unserer Salatgurken", sagte die Prinzessin. "Aber meine Frage hast du damit nicht beantwortet."
Der König wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Ich brauche ein bisschen frische Luft", sagte er und begab sich auf die Schlossterrasse.

(Aus: PRINZESSIN GRÜNERBSE SCHLÄGT DREI PURZELBÄUME AUF DEM MISTHAUFEN, Kinderbuch, Obelisk-Verlag, Innsbruck, 2017)

Leseprobe 5

Und dennoch lebe ich gern. Und lache gern. Dabei dringt der Ernst in alle Ritzen und Fugen unseres Lebens, alles wird reglementiert, kontrolliert, zu lachen gibt es wenig bis gar nichts, selbst auf den Passbildern hat man uns das Lachen verboten, das Jammern ist unsere Lieblingsbeschäftigung geworden und das Beobachten der täglichen Schreckensmeldungen in den Nachrichten. Das dumme Kommentieren jeder noch so unwichtigen Aktion, die Flut von Hasspostings in den sozialen Netzwerken. Das Internet als globaler Mistkübel. Die tägliche Dosis Terror, Krieg und Angst in den Medien. Alle Diktatoren haben Angst vor dem Lachen. Allen ist das Lachen in höchstem Maß verdächtig. Sind Leute, die lachen, resistenter gegen die Repressalien der Macht? Weniger leicht zu verführen?

Wehren wir uns also, gegen diktatorische Kontrolle, gegen die ständige Angstmacherei, lassen wir den Ernst nicht in alle Ritzen und Fugen unseres Lebens dringen, womöglich sprengt er das Gebälk des Lebens ganz. Wehren wir uns, mit aller Vehemenz, damit unser Leben nicht in einer Flut von Bierernst ertrinkt, sondern perlt wie Champagner … Trotz allem.

(Aus: HALT DEN MUND, SAGTE MUTTER UND DANN STARB SIE, Roman für Erwachsene, edition lex liszt 12, Oberwart,  2018, auch für SchülerInnen der Oberstufe geeignet)

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Informationen zur Autorin: http://www.juttatreiber.com/

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