
Martin Selle

4085 Wesenufer
Lebenslauf
1966: in Linz/Donau in Oberösterreich geboren, schreibt und lebt in
Wesenufer/Donau
70er und 80er: Volksschule, Hauptschule, HAK-Matura, Bundesheer
90er: arbeitet im elterlichen Betrieb (Bäckerei), 5 Jahre im Industrieanlagenbau,
TU Wien (Akademischer Immobilienfachberater), Weiterbildung zum Marketingkaufmann,
Product Manager
Hobbys: Sport, Klarinette, Lesen, Schreiben: schon mit 7 Jahren entdeckt er seine
Liebe zu Geschichten (Wunsch: Drehbuchautor sein), autodidaktisches Aneignen von
Schreibschulen wie 'Creative Writing', Fernstudium Autor, weitere Schreibseminare,
vorwiegend USA …
1999: mit dem G&G Verlag Wien macht Martin Selle sein Hobby zum Beruf, die
erste von bisher 6 Buchserien kommt mit "CodeName SAM" auf den Markt, 66 Bücher
entstanden bisher, SAM wurde 2001 und 2002 beim Federhasenpreis prämiert, die
Bücher erscheinen bereits seit 2002 auf Vietnamesisch, weitere Lizenznehmer stehen
vor der Tür, Martin Selle verbindet in seinen Werken bewusst eine Kinder
ansprechende Buchgestaltung mit spannendem Abenteuer und Sachbuch
Honorare
Dauer der Veranstaltung: je nach Veranstaltung 50 Minuten / 90 Minuten / 120
Minuten
Kosten: nach Rücksprache mit dem Autor
Interview
Was bedeutet für Sie LESEN?
Seine Fähigkeit nicht verlernt zu haben, mithilfe der Sinne neue lebendige Welten zu erschaffen, Wissen zu sammeln, den Horizont zu erweitern und den Blick für das Reale zu schärfen. Ich halte es da mit Aldous Huxley wenn er sagt: "Wer lesen kann, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu ungeträumten Möglichkeiten, zu einem berauschend schönen, erfüllten und glücklichem Leben."
Was bedeutet für Ssie SCHREIBEN?
Den Leser durch seine Sinnfähigkeit mitzunehmen auf eine erholsame, unterhaltende und zugleich zum Nachdenken anregende Reise durch Buchwelten. Wenn meine Bücher im Leser Gefühle auslösen, er emotional am Schicksal der Helden teilnimmt, wenn er mitleidet, mitlacht, mitfiebert und Prämissen hinterfagt, dann ist mir ein gutes Buch gelungen.
Warum schreiben Sie gerade für Kinder und Jugendliche?
Weil der Vorwurf "Kinder lesen heutzutage nicht mehr" falsch ist. Im schnellen Zeitalter, wo Marktmacht durch Werbung für den wirtschaftlichen Erfolg meist entscheidender geworden ist als das Produkt selbst, sind wir Erwachsenen noch mehr aufgerufen die Kinder zum Buch zu führen - aber eben zu Büchern, die den Kinderwünschen entsprechen. Kinder lesen weniger, weil ihnen meist jene Bücher vorgesetzt werden, die nach den Kriterien der Erwachsenen ausgesucht werden. Ehrlich: Würden Sie, nur weil man es Ihnen geschenkt hat, ein Buch lesen, das Sie überhaupt nicht anspricht? Ich schreibe und gestalte Bücher, die Kinder ansprechen und so die Tür zu Wertvermittlung öffnen.
Wie wichtig ist Ihnen beim Schreiben der/die Adressat/in (der/die unbekannte Leser/in)?
Er ist das einzig Wichtige. Für den Leser schreibt man, nicht für Buchpreise.
Gibt es Themen, die Sie nicht loslassen, die Sie schon öfters in Ihren Texten angegangen sind?
Meine Protagonisten sollen dem Leser Mut machen, ihn positiv stimmen, ihm sagen, dass es immer einen Weg gibt. Man kann im Leben alles erreichen, wenn man nur daran glaubt und alles für sein Ziel tut. Verfolge positive Ziele, orientiere dich an den Chancen des Lebens, gib Gas, das ist die Botschaft meiner Arbeit und ich versuche sie über die Alltagsprobleme der Menschen zu vermitteln. Das Leben ist das Thema des Schreibens.
Meinen Sie, dass Geschichten die Wirklichkeit beeinflussen und ändern können?
Eindringliche Geschichten können Menschen verändern. Wir Menschen sind es, die die Wirklichkeit gestalten.
Wie fühlen Sie sich, während Sie an einem neuen Buch arbeiten?
Als wäre ich der einzige Mensch auf einem ganzen Planeten. Außer der Geschichtswelt und ihrer Figuren existiert nichts Reales um mich herum. Der Schreibprozess vereinnahmt mich voll und ganz. Ein irres Abenteuer, dieses Abtauchen in fiktive Welten.
Welchen Stellenwert hat Humor für Sie?
Einen der höchsten überhaupt. Menschen, die lachen sind positiv, zufrieden, schöpferisch. Ich lache für mein Leben gerne.
Wären Sie nicht Autor, welcher Beruf wäre für Sie vorstellbar?
Musiker, Schauspieler, Antiquitätenhändler, Archäologe, Reiseführer, Moderator und manches andere.
Leseprobe
… Pat fuhr, so schnell er konnte. Seine Gedanken überschlugen sich: 'Ich habe
jemanden getötet! Kann nicht mehr zu Annie zurück … Nein, Blödsinn! Es war ein
Unfall … Was werden die Eltern sagen? Gordons Tagebuch - es war da! Alles war nach
Plan gelaufen - bis eben noch … Wer beschützt Annie jetzt? Ich bin doch jetzt der
große Bruder seit Gordon im Donautal verschwunden ist …'
Sein Bruder war Puppenspieler gewesen und auf Schiffen aufgetreten. Er hatte
Figuren für Märchenkeller und Sagenmuseen angefertigt und Tiere für Lehrpfade
präpariert. Und er hatte leidenschaftlich gern Geschichten gesammelt, die er auf
Geburtstagsfeiern und Reisen erzählte. Pat hatte es geliebt, Gordon nach der Schule
bei der Arbeit zu helfen. Sein Bruder war sein großes Vorbild.
"Eines Tages", hatte Gordon gesagt, "wirst auch du dieses Handwerk lernen und den
Besuchern des Tales damit viel Freude bereiten."
Doch dann waren plötzlich diese Männer aufgetaucht. Sie waren hinter Gordons
Tagebuch her. Warum nur? Tagebücher anderer liest man nicht ohne Erlaubnis, das
wusste Pat. Vielleicht enthielt es Hinweise, die ihm helfen konnten, Gordon zu
finden. Sein Bruder lebte noch - das sagte ihm sein Instinkt.
… Vielleicht hätte er nach einem sicheren Versteck Ausschau gehalten, hätte er da
nicht … das konnte es nicht geben! …
… Pat hatte so etwas noch nie gesehen, doch seine innere Stimme sagte ihm, dass
sich hinter dieser merkwürdigen Tür eine geheime Welt verbarg. Vor ihm lag die
Schwelle zu etwas völlig Fremdem. Vorsichtig trat er näher heran und was er sah,
hätte ihm eigentlich Angst machen müssen. Doch seine Neugier und die Abenteuerlust
gewannen die Oberhand. Er versicherte sich, ob das Tagebuch noch da war, nahm die
beiden Fahrräder und trat durch die Tür zwischen den beiden Welten …
Aus: Martin Selle - Der magische Federkiel
Eine Fantasygeschichte für Kinder und im Herzen jung Gebliebene; erschienen im
G&G Verlag Wien : Stuttgart : Zürich
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